Allergie vs. Unverträglichkeit! Wo ist der Unterschied?

Allergie vs. Unverträglichkeit! Wo ist der Unterschied? ©aoife macSpätestens seit der Einführung der LMIV (Lebensmittelinformationsverordnung) sind Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten auch in der Gastronomie Thema. Ist doch seit Dezember 2013 die Allergenkennzeichnung auch für lose Lebensmittel verpflichtend. Diskussionen, ob das wirklich nötig sei, entstanden, Stimmen über  „EUSchikane“ und bürokratischen Mehraufwand wurden laut. Nur wegen ein wenig Bauchweh beim Verzehr von Gluten oder Ähnlichem, soll so viel Aufwand betrieben werden?
Unbeachtet bleibt hierbei jedoch eines: Allergien und Unverträglichkeiten sind, obwohl im Sprachgebrauch oft synonym verwendet, völlig verschieden.

Zwar drehen sich beide um das Thema Ernährung, haben aber medizinisch wenig miteinander zu tun. Erfahren Sie, wo tatsächlich die Unterschiede liegen und warum die Allergenkennzeichnung doch kein Unsinn ist!

Die Unterschiede von Allergie und Unverträglichkeit aus medizinischer Sicht!

Bei einer Allergie handelt es sich um eine, durch das Immunsystem hervorgerufene, Überempfindlichkeitsreaktion. Diese zeigt sich durch den Verzehr des jeweiligen Lebensmittels, kann aber auch über die Atemwege, den MagenDarmTrakt, oder über Haut-kontakt hervorgerufen werden. Der Organismus bildet meist Antikörper, die auch nach einer Blutabnahme nachweisbar sind.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Überempfindlichkeitsre-aktionen, die nicht durch das Immunsystem hervorgerufen werden. Die Ursachen sind verschieden: ein Mangel an Enzymen, Stoffwechselerkrankungen, oder die Wirkung von pharmakologischen Stoffen (wie Histamin oder Lebensmittelzusatzstoffe), die Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können. Hier ist der Organismus einfach nicht fähig, gewisse Bestandteile der Nahrung zu verdauen.

Allergie oder Intoleranz? Die Unterschiede für Betroffene!

Was bedeutet das konkret für Betroffene? kiweno fasst in einem Blogartikel die Unterschiede zusammen:

1. Die Reaktionszeit
Während sich bei Allergien (des Typs 1) bereits innerhalb weniger Minuten (bis max. einer Stunde) Reaktionen auf die jeweiligen Lebensmittel einstellen, äußern sich bei Nahrungsunverträglich-keiten die Beschwerden erst nach 6 bis 48 Stunden (teilweise so-gar 72 Stunden). Dementsprechend ist eine Diagnose bei Allergien schnell durchzuführen, bei Intoleranzen ist eine Selbstdiagno-se jedoch sehr schwer zu stellen.

2. Die Symptome
Die Reaktionen bei einer Lebensmittelallergie können unter-schiedlich sein und sich mittels Schwellungen, Ausschlägen oder Rötungen zeigen. Bleiben Allergien unbeachtet oder werden sie zu spät erkannt, können sie sogar lebensbedrohlich werden und/oder tödlich enden. Kleinsten Mengen reichen aus, um eine allergische Reaktion hervorzurufen.
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist zwar harmloser, deren Symptome sind aber auch nicht zu unterschätzen. Anzeichen kön-nen Bauchschmerzen, Leistungsminderung, Gewichts oder Hautprobleme sein. Darüber hinaus können Beschwerdebilder, die nicht auf den ersten Blick mit einer Unverträglichkeit assoziiert werden, auftreten. Dazu gehören beispielsweise Migräne, Ge-lenksbeschwerden, Ekzeme, ADHS bei Kindern oder chronischer Schnupfen.

3. Die Konsequenzen für Betroffene
Wie die Symptome klar machen, wird das Leben jener, die unter einer Lebensmittelallergie leiden, sehr eingeschränkt. So muss der/die Betroffene bei einer akuten Allergie sorgfältig auf die Auswahl der Nahrungsmittel achten. Gerichte aus Lebensmitteln, die allergische Reaktionen auslösen könnten, müssen gemieden werden. Die Allergenkennzeichnung der jeweiligen Lebensmittel – verpackt oder unverpackt – und der Hinweis „Kann Spuren von …. enthalten“ erleichtern die Auswahl ungemein.
Auch jene, die unter Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, müssen gewissenhaft mit der eigenen Ernährung umgehen. Kleine Mengen des jeweiligen Lebensmittels können zwar verzehrt wer-den und führen bei übermäßigem Konsum nicht zu lebensbedroh-lichen Situationen, die daraus resultierenden Beschwerden sind jedoch genauso wenig erstrebenswert.
Fest steht, dass es unverzichtbar ist, über die eigenen Allergien und Unverträglichkeiten Bescheid zu wissen. Allergien werden mit einem sogenannten „PrickTest“ über die Haut ermittelt.
Nahrungsunverträglichkeiten können mit Selbsttests, wie dem „kiweno nutriscreen“ getestet werden.
Mit diesen Selbsttests von kiweno können von zu Hause aus Nah-rungsmittelunverträglichkeiten auf bis zu 70 Lebensmittel festgestellt werden. Die Ergebnisse sind nach fünf Werktagen online einsehbar. Mehr auf der www.kiweno.com

Auch wir machten den kiweno Selbsttest:
Nüsse zählen bekanntlich zu gesunden Snacks, deshalb verzehrte ich Sie auch häufig. Meine chronischen Kopfschmerzen und Müdigkeit hätte ich aber nie mit einer Nussunverträglichkeit in Verbindung gebracht. Als ich den nutriscreen Selbsttest aus Interesse probiert habe, wurde eine starke Unverträglichkeit auf Mandeln diagnostiziert. Mit einer leichten Umstellung meiner  Ernährung habe ich nun keine Beschwerden mehr und genieße weiterhin Pecan oder Macadamianüsse. Auf Mandeln verzichte ich gänzlich, meine Gesundheit ist mir sehr wichtig.
Thomas Primus, Geschäftsführer von FoodNotify

Bildquelle oben: ©aoife mac, Flickr: http://bit.ly/1PlGtQO

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